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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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03 März 2004

[Dienstag]
Mit dem Bus von Udaipur nach Rhanakpur rausgefahren, dreieinhalb Stunden fuer 60 kilometer ueber wirklich abenteuerliche, schmale Strassen an den Bergen entlang, (man glaubt eigentlich nicht dass die Strasse breit genug fuer ein Auto ist, aber es komen tatsaechlich ein Bus und ein Truck aneinander vorbei), aber der Jain temple dort ist wirklich sehenswert.
Dann weiter nach Khumbalghar, einem ziemlich beeindruckenden fort. Dort per Zufall eine englische Reisegruppe wieder getroffen, deren Fuehrung ich in Rhanakpur mitgehoert habe.
Der Reiseleiter und die Gruppe waren echt nett und haben mich spontan eingeladen, mich der Gruppe anzuschliessen; und als sie gehoert haben dass ich nach Udaipur unterwegs bin angeboten, in ihrem Bus mitzufahren, was mir sehr gelegen kam, weil ich nicht wusste, wo und wie ich nach Udaipur zurueckkommen wuerde, und ob's ueberhaupt noch einen bus zurueck nach Udaipur gibt um diese Zeit. Beweist mal wieder mein Motto in Indien: "No matter what happens, it all works out in the end".
Hatte mit denen dann noch dinner (das beste chicken tikka masala Indiens), und als der Reiseleiter mir zum Abschied seine Karte gegeben hat (Austausch von emailadressen, denen man dann doch nie schreibt gehoert zum Zufallsbekanntschaften-Ritual unter travellern) hat er noch gefragt, ob ich nicht fuer "a bit of fun" in sein Hotelzimer komen will - hab ein paar Sekunden gebraucht, bis mir klarwurde was er damit meint, hab dann hoeflich aber entschieden abgelehnt und mich etwas verstoert verpisst.

Auf dem Bahnhof einen hoechst ungewoehnlich entstellten Menschen gesehen, sein ganzer Koerper war mit "Blasen' und Beulen bedeckt, schauder.
Wirkte aber ansonsten ganz gesund (im gegensatz zu sonstigen bettlern, die einem ihre entstellten Gliedmassen hinhalten bis man ihnen geld gibt damit sie damit aufhoeren), vielleicht deshalb so extrem.

[Mittwoch]
Relativ frueh aufgestanden, um meinen acht-uhr-zug nach chittorgarh zu erwischen, der zug ist dann eine halbe Stunde zu spaet angekomen, aber hey, no rush, das heisst nicht, dass er jetzt nicht noch eine halbe Stunde auf dem Bahnhof rumsteht bevor er dann tatsaechlich faehrt...
War auch das erste Mal, dass ein Zug nur zu 20% oder so gefuellt war statt rammelvoll, das war richtig komisch, hab mich gefragt ob das schon sein kann, oder ob ich in einem Zug auf dem Abstellgleis oder sowas gelandet bin. Die indische Bahn macht laut Zeitungsmeldung Verlust, und kann es sich deshalb nicht leisten, das zum Teil noch von den Englaendern gebaute Streckennetz zu modernisieren. Hmm, die haben ein Monopol, die Investitionen in die Gleise sind laengst abgeschrieben, und so viele Zuege, wie sie fahren lassen koennen, sind fast ausnahmslos Tage vorher ausgebucht - und sie machen Verlust? Na ja, Staatsunternehmen halt.

Nachmittag ein nettes franzoesisches Paar getroffen und mir die Rikscha zum Fort geteilt. Echt beeindruckend; chittorgarh liegt mitten im Nichts und besteht nur aus dem Fort (riesig, 36 km lange Befestigungsanlagen, etliche Tempel, Palaeste und Ruinen) und einer kleinen Stadt drumrum, aber echt beeindruckend, und erstaunlich leer und untouristisch.

Ach ja, und fuers Fernsehen bin ich auch noch interviewt worden (morgen abend auf Rhajasthani TV, falls es jemand sehen will ;), die wollten einfach einen beliebigen Auslaender fuer eine Reportage ueber Tourismus in Indien.

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