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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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19 Januar 2004

War heute mit Marielle und Christian in Woodland's beim Essen, hab meinen lieblings-"baked maccaroni pineapple sizzler" bestellt, da hat der Ober geschmunzelt und gemurmelt "siddharth sizzler". Hab dann nachgefragt, und der hat gemeint, das Gericht bestellen immer die auslaender, die im siddharth complex (= vigorsoft) arbeiten. Wird Zeit, dass ich fahre, schoen langsam kennen mich hier alle ;)

Ebenfalls mit Marielle und Christian, und Rienk, war ich gestern in Palitana, das ist ein haesslicher kleiner Ort am Fusse eines schoenen grossen Huegels, auf den man (ueber exakt dreitausenddreihundertundfuenf Stufen) steigen und die achthundertzweiundsechzig Tempel und Schreine der Jains sowie die tolle Aussicht bewundern kann.
Ziemlich streng religioes, zum Beispiel sind wir mal zurechtgewiessen worden, weil wir mit in Richtung einer Goetterstatue zeigenden Fusssolen auf dem Boden gesessen sind; dass es das als Anstandsregel gibt wusste ich, aber das erste mal dass es in der Praxis eine Rolle spielt.
Jainism ist so eine Art Mischung zwischen Hinduismus und Buddhismus, mit jeder Menge Merkwuerdigkeiten, z.B. darf man kein Leder am Koerper tragen, menstruierende Frauen duerfen nicht in den Tempel, die Moenche tragen Tuecher ueber Nase und Mund, um ja kein Insekt zu verschlucken und auf dieser weise Gewalt anzutun, und manche tragen Besen mit sich, mit denen sie den Weg vor sich kehren, um auf keine Ameisen zu treten.

Auf dem Weg vom Essen in Alkapuri ist der Gaszug meines Rollers abgerissen, also mal wieder heimgeschoben, nachdem wir nur eine halbe Stunde hatten um unseren Bus nach Palitana zu erwischen hat marielle gelenkt und Tim und ich sind hinterhergejoggt und haben geschoben; als Tim nicht mehr konnte hat er eine Rikscha geholt, und ich hab mich von der Rikscha ziehen lassen, jetzt ist mein rechter Arm nochmal drei Zentimeter laenger, das Ding ist gar nicht so leicht zu ziehen.

Die Inder grinsen sowieso immer wenn sie sehen dass ein weisser Auslaender so eine alte Schrottmuehle faehrt und nicht was luxurioeseres; ist aber super, man wird garantiert nicht fuer einen Touristen gehalten wenn man auf einem bajaj super chetak ankommt.

Samstags mein Praktikum beendet, schon merkwuerdig, war da fuenf Monate und hatte mich total dran gewoehnt, und meistens hat's mir auch Spass gemacht, und die Leute in meinem Buero mit denen ich am meisten Kontakt hatte hab ich richtig gern gemocht. Hab Regensburg-Postkarten dagelasssen, und von Marian sein Slovakei-photo bekommen, und von Mayur seinen auf-pigerreise-bekommenen-fuenf-rupie-schein Gluecksbringer. (Reiche Inder, die zu alt oder krank sind, um selbst auf Pilgerreise zu gehen, lassen manchmal stattdessen kleine Geldgeschenke an einem Wallfahrtsort verteilen).

Haben in Palitana auch einen Deutchen und einen Israeli getroffen, die auf Motorraedern durch Indien touren, die haben sich gewundert, dass Indien Routine werden kann, als ich erzaehlt hab, dass ich den gewohnten Alltag in Baroda vermissen werde, aber mich auch freue wieder rumzukommen und was neues zu sehen.

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