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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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29 Januar 2004

Gerade aus Matheran zurueckgekommen, einer beschaulichen und wirklich schoenen hill station ein paar Stunden von mumbai. Fahrzeuge sind komplett verboten (was jetzt nicht heisst, dass man nicht trotzdem an jeder Ecke von Verkaeufern belaestigt wird, statt "Taxi?" heisst es eben "Horseriding?"), man ist weitab von Handynetz oder Internet, es ist Nebensaison, und man kann stundenlang auf waldwegen wandern ohne was zu hoeren oder jemand zu sehen, und die grandiose Aussicht geniessen.
Hoert sich vielleicht nicht spektakulaer an, aber nach einem halben Jahr Indien ist es sehr erholsam, mal etwas Ruhe zu geniessen.

Das lustigste ist der Weg, wie man nach Matheran kommt: mit einem "toy train", einer Schmalspur-Eisenbahn, die sich auf Serpentinen den Berg rauf windet (zwei Stunden fuer 23 kilometer). Inklusive Hinweisschilder wie "bitte den waggon nicht einseitig besetzen,das ist gefaehrlich" oder "bei sturm bitte die fenster offenlassen" (?).

Merkwuerdigerweise scheinen viele Indier einem ansehen zu koennen, ob man schon laenger in Indien war und weiss wie's laeuft, oder gerade erst angekommen und damit einfaches Opfer ist. Zitat Tim:"Why do they always hassle me? Goddammit, do I look like a soft target?"

Alleine zu reisen hat den Vorteil, absolut machen zu koennen was man will, dafuer aber den Nachteil, auch alles alleine organisieren zu muessen. (Heute hab zum ersten mal ich einem Inder erklaert, wie das Buchen eines Zugtickets geht, statt umgekehrt. Einfach 'einmal nach aurangabad, macht 120 rupies, danke' ist naemlich nicht, sondern - auf der internetseite nachschauen fuer welchen zug noch plaetze frei sind - an einem schalter ein reservation form abholen und ausfuellen - am zweiten schalter abstempeln lassen, um eine warteschlangen-nummer zu bekommen - am dritten schalter sobald die nummer aufgerufen wird das formular abgeben und das ticket bekommen. Oder erfahren, dass die info falsch war, und er zug gar nicht da hin faehrt, oder schon voll ist, dann wieder zurueck zum start, gehe nicht ueber los, ziehe keine 4000 ein. Selbstverstaendlich gibt es da noch Variationen, wie unterschiedliche-schalter-in-unterschiedlichen-gebaeuden, englisch-sprech-verweigerung, Mittagspausen mit willkuerlichem Zeitpunkt und Dauer,...

Was wirklich nervt ist alleine im Restaurant essen, wenn gerade niemand da ist, dem man sich anschliessen kann. Mach dann Notizen fuers Tagebuch, oder lern ein paar Woerter Hindi.

So, jetzt muss ich aber wieder raus aus dem lauschigen Internetcafe und noch die vorteile von mumbai geniessen (leckerer dekadenter espresso-mit-vanilleeis-und-caramelsirup bei barista, frischgepresster Zuckerrohrsaft (an jeder Strassenecke, lecker!), bisschen sightseeing) bevor ich abends den zug nach Aurangabad nehme.

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