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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
Und wen mein ganzes Geschreibsel interessiert, der klickt auf die "archive"-links am rechten Rand oben; auf der Hauptseite erscheint nur der aktuelle Monat.

21 Januar 2004

Die Hoelle ist gefroren, und Schweine fliegen vorbei: Ich hab's heute tatsaechlich geschaftt, beim police commissioner's office registriert zu werden, und mit etwas Glueck krieg ich das residence permit auch noch vor Sonntag, und dann muss ich nur noch einmal hin, um das leaving permit zu beantragen...
Hat geholfen dass ich den proof of residence vom Mann unserer Vermieterin bekommen hab, den kennen sie dort; sein Job ist es anderen Leuten bei Stress mit Regierungs-buerokraten zu helfen (und vermutlich die richtigen Leute zu schmieren), so eine Art Buerokraten-Dompteur.

Gunnar und Ischari, die beiden Motorrad-tourer, die wir in palitana getroffen haben, sind gestern vorbeigekommen und bleiben ein paar Tage in der flat; sind echt nette Kerle, und froh mal ohne unerwuenschte Aufmerksamkeit auszuspannen.

War heute abend noch mit Rienk, Marielle und Anna beim basketball, bis alle da und fertig waren hat's natuerlich etwas laenger gedauert, und dann hab ich mich mit zwei maedels auf dem scooter (O-Ton Rienk: i take the ball, you take the girls - good deal, man!) noch in der rush hour verfahren, war also schon fast dunkel, haben also beim licht des Scheinwerfers von Rienk's motorrad gespielt bis der sprit alle war, und natuerlich sieht man nicht wirklich was, aber hat Riesenspass gemacht.

Ach ja, Anna ist neu in der flat, Anthropologie-Studentin aus Norwegen und echt nett. Hat mal wieder eine aiesec-horrorstory hinter sich (am Flughafen vergessen worden, betreuer zum ersten treffen nicht erschienen, angekommen und am ersten Arbeitstag erst mal voellig unerwartet zum world social forum in mumbai mitgeschleift worden,...).
Schliesslich gestern morgen um fuenf vor der Tuer gestanden, aber unerwarteter Besuch ist ja immer am schoensten.

Christian war auch uebers Wochenende wieder in der flat, hat's in seinem Kaff nicht mehr ausgehalten und ist verzweifelt aber mit guten Chancen auf der suche nach einem anderen Praktikum hier in der Stadt. Waren also richtig voll (acht Leute fuer fuenf Betten , ein Sofa,zwei Matratzen auf dem boden und eine Luftmatratze - auf der hab ich heute nacht (mehr oder weniger) geschlafen und erst mal Anna mein Bett abgetreten, und heute ein neues Bett gekauft. Wobei "Bett" eher mit etwas zu vergleichen ist, was man in Deutschland als Campingliege benutzen würde. Transportiert wurde das, indem sich der Gehilfe des Verkäufers rückwärts auf meinen Roller setzt und das zusammengeklappte Bett hält, auf diese Weise bekommt man auch sperrige Sachen ohne Auto transportiert...

Gestern in der old city vegeblich nach einem Bett gesucht, war anscheinend der nationale "ich sprech kein englisch-tag", und eigentlich sollte das einfach mit Gesten zu erklaeren sein, aber bin bestenfalls noch zu einem hotel geschickt worden.
Auffallenderweise konzentrieren sich alle Geschaefte, die eine bestimmte Ware anbieten, jeweils in der gleichen Strasse, das heisst, wenn man zum Beispiel eine Fahrradwerkstatt sucht, muss man die richtige Strasse finden, in der sich dann gleich ein halbes Dutzend davon nebeneinander befinden. Hab beim Einkauf von Werkzeug in einem Hinterhofladen noch eine Rarität als Wechselgeld bekommen: einen 1-Rupie-Geldschein (entspricht 2 cent; die kleinsten Scheine, die noch allgemein in Umlauf sind, sind 10 Rupies).

Einkaufen funktioniert sowieso ganz anders. Ein normales Geschaeft hat ungefaehr die Groesse einer Garage, Oeffnungszeiten sind verhandelbar, d.h. der Besitzer ist eigentlich immer da, man muss ihn nur manchmal suchen oder aufwecken, dafuer sind viele Gesschaefte auch nie wirklich geschlossen, wenn man dringend was braucht und groesseren Umsatz verspricht. Einfach stoebern und Artikel selber aussuchen ist auch unueblich; man sagt einfach, was man braucht, udn der Verkaeufer schleppt dann solange aus diversen Ecken des Geschaefts Artikel an, bis man was passendes gefunden hat. Etwas Gespuer braucht man dann noch dafuer, ob und wie sehr man um den Preis feilscht; bei manchen Gelegenheiten macht man sich zum Affen, wenn man nicht feilscht (Taxifahrer, Obstverkaeufer auf der Strasse, Kleidungsgeschaefte in der Altstadt), anderswo ist es aber unangebracht.

Ansonsten geniess ich meine freien Tage, kaufe Souvernirs, organisere meinen Abschied, fahr durch die Stadt, spiele baroda-lexikon fuer die neuen,...

Ist schade zu fahren mit so vielen super netten neuen Leuten; war die letzten paar Wochen fast anderer Meinung, als viele Leute mit denen ich mich super verstanden habe gefahren sind, und ich mich mit anderen zwar okay verstanden hab, aber halt nicht so wirklich 'geklickt' hab. Lateinamerikaner zum Beispiel sind vom Temperament her eher nicht so mein Ding, zwar genial um eine lustige Pary zu schmeissen, aber auf die Dauer "too much", zu Selbstdarstellerisch, zu Aufgedreht, reden zu viel, und zu viel bullshit,...

random quote of the day: Question: What side of the road do you drive on in India? Answer: We start on the left, and then use whatever space is available...

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