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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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27 November 2003

[Dienstag]

Am Wochenende haben die bei bhasha (eine der groesseren ngo's hier, beschaeftigen sich mit tribals ["ureinwohnern" = urspruenglich lebenden Stammeskulturen, die machen fast zehn prozent der bevoelkerung Indiens aus, werden aber nicht so richtig wahrgenommen, weil sie meist in kleinen, abgelegenen Doerfern wohnen, und werden aehnlich ignoriert/ausgegrenzt wie die unberuehrbaren Kasten {"dalits}]) arbeitenden trainees in ein dorf eingeladen, in dem bhasha eine art universitaet fuer triblals aufbaut, in dem sie ueber ihre eigene Kultur etc lernen, und eine praktische Ausbildung bekommen, um dann als Entwicklungshelfer bhasha als eigene Organisation zu uebernehmen. Samstag abends angekommen, in der Kantine (Holzhuette mit Boden aus gestampftem Lehm) gegessen (dhal und reis), dann am Lagerfeuer auf Matratzen uebernachtet.
Zwei der Leute von bhasha haben mit uns am Lagerfeuer geschlafen, nur falls die Tiger trotz Zaun doch reinkommen sollten, oder die Fledermaeuse im Baum ueber uns Stress machen.
Sonntag morgen gefruehstueckt (Reis), dann mit zwei jeeps (vorkriegsmodell marke "mahindra commander") durch die Landschaft gefahren, zu einem Dorf mit tribal bazaar, natuerlich als Auslaender mal wieder jede Menge Aufsehen erregt, zu einem kuenstler, der traditionelle tribal-pittora paintings malt, die illegale alkohol-produktion ist momentan leider eingestellt, haben wir deshalb nicht gesehen, dann bei einem Dammbau geholfen (in europa wuerde man das in einer Stunde mit einem Bagger machen, hier gibt es erstens keine Bagger, zweitens hat keiner das Geld dafuer, und drittens wuerde kein Bagger auf der Art von Strassen durchkommen, deshalb nimmt man halt dreissig Leute und eine Eimerkette), in einer Lehmhuette zu Mittag gegessen (dhal mit reis, was sonst, auf "tellern" aus zusammengehefteten Blaettern, die kann man dann als bidis rauchen, und Besteck oder Tisch gibt's nicht, spart also den Abwasch.
Mal was ganz anderes, aus der behueteten reichen Welt rauszukommen, in der ich mich sonst so bewege, als Bewohner eines guten Wohnviertels einer Grossstadt, Angestellter einer modernen Softwarefirma mit Verdienst weit ueber Landesdurchschnitt etc.
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