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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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02 Oktober 2003

So, erklaere mich nach einer guten Woche Magenschmerzen-und-schlapp-im-Bett-liegen jetzt wieder fuer fit, geh morgen wieder in die Arbeit und heute abend zur Navratri-garba (navratri ist das grosse Tanzfestival, das seit letzter Woche laeuft, das sind ueberall in der Stadt grosse (und damit mein ich: tausende von Taenzern) Festivals mit Musik und simplen, aber ausdauernden Taenzen. Kann dazu auch mal meine Kurta (traditionelles indisches Maennergewand) anziehen.

Hatte die Woche durchaus einen Moral-Durchhaenger als mir eingefallen ist, dass ich mein Praktikum hinschmeissen, mich zwei Wochen in Goa in die Sonne legen und locker zum naechsten Semester zurueck an der Regensburger Uni sein koennte.
Ist wohl das, was sich culture shock nennt, nachdem ich mich mittlerweile so in Indien eingelebt hab, dass der Alltag halt nicht mehr so viel neues bietet, und Routine einsetzt. Gelegentlich vergisst man, dass man sehr weit von zu Hause weg ist. Und abzueglich des neu-und-aufregend Faktors ist das Leben hier halt einfach mal anstrengender, heisser, komplizierter und tausendmal unkomfortabler.

Aber dann gibt's ja noch die flatmates, die einen morgens im Bett zwingen, salzige Cola-mit-Elektrolytloesung zu trinken, damit man auch ja nicht dehydriert, und wenn man gerade glaubt, es kann einen hier nichts mehr ueberraschen entdeckt man hinter der naechsten Strassenecke wieder was faszinierendes. (z.B. den Schuster, der am Strassenrand zwischen seinem Equipment hockt und einem fuer 8 Rupien (15 euro-cent) die Schuhe flickt, oder Francois' und Matthias' Yoga-Lehrer, der unangemeldet ploetzlich beim abendessen in der Wohnung auftaucht, um anzukuendigen, dass morgen keine Yoga-lesson stattfindet, weil er da fasten und seinem Gott huldigen muss). Und ausserdem will ich ja noch viel zu viel in Indien rumreisen, und eigentlich gefaellts mir in der Arbeit ja doch ganz ordentlich, und wem's hier langweilig wird der ist echt selber schuld. Und ist wohl auch angeblich das wertvollste am andere-kulturen-erleben, wenn man eben laenger als diese sechs-wochen-in-denen-alles-neu-und-aufregend-ist bleibt und sich eben wirklich hier einlebt. Moral-durchhaenger hiermit also offiziell beendet :)

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