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Um was geht's hier? Berichte und Photos von meinem Aiesec-Praktikum 2003 bei Vigorsoft in Baroda (Gujarat, Indien).
Die Photos finden sich unter dem links rechts.
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12 Oktober 2003

Hab heute ein paar sehr liebe emails bekommen. Loeste eine halbe Heimweh-Attacke aus (was mir noch absolut nie passiert ist), weil mir bewusst wurde, dass es jede Menge Leute zuhause gibt, die ich wirklich gern mag und die ich jetzt lange nicht mehr sehen werde.
Haette nicht gedacht, dass ich mal sowas wie Heimatgefuehle entwickeln wuerde, weil ich eigentlich ein Typ bin, der sich immer da zuhause fuehlt, wo gerade das Kopfkissen liegt. Aber es wird einem schon bewusst, dass man sich hier zwar sauwohl fuehlen kann, aber trotzdem nie so "ankommt" wie zuhause.
Auch wenn ich mittlerweile deutlich 'assimilierter' bin; hab heute mal die 'chalte-chalte'-soundtrack-cd aufgelegt und genossen, mit einem kollegen, der vor dreissig jahren mal deutsch gelernt hat und der mich immer nach deuschen woertern fragt ausgemacht, dass er mir im Gegenzug hindi beibringt, mich neulich beim company lunch ertappt, wie ich beim oeffnen der schaelchen 'oh cool, heute gibt's paneer palakh' gedacht hab, und solche Sachen, die einem gar nicht so auffallen, aber doch zeigen dass man sich an das ganz normale Leben hier angepasst hat.

Ansonsten ruhigen Sonntag genossen, aufs Dach gelegt,Sittafal gegessen(Obst, sieht aus wie grosse litchis, schmeckt aber anders), die Sonne genossen im vollen Bewusstsein, dass es rein gar nichts gibt was ich momentan besseres machen koennte als das hier.
Morgen faengt die (letzte!) Sechstagewoche an, Motivation bitte dringend kommen.
Von dem intranet-portal, fuer das ich urspruenglich engagiert wurde, redet niemand mehr (nachdem vorherige Trainess das in php fast fertiggestellt und die letzten es dann nach jsp umgeschrieben haben); komme nach den divali-ferien in das infradesk-team (einer der drei grossen Auftraege, mit denen die Firma ihr Geld verdient), das heisst gelegentlich Stress und Zeitdruck, aber dafuer eben die Chance an einer konkreten, professionellen Applikation zu arbeiten.
Hab die Woche nebenbei schon mal ein paar javascripts fuer den html-prototyp der benutzeroberflaeche gemacht; war sehr zufrieden mit mir, als ich das in der gesetzten Zeit hingekriegt hab, nachdem naresh zu rohit gemeint hat, ich wuerde das wohl nicht rechtzeitig schaffen (Gespraeche mit Vorgesetzten laufen hier meistens so ab, dass der unmittelbare Vorgesetzte mit dem Teamleiter ueber einen redet, waehrend man dabei ist, aber natuerlich ohne einen in das Gespraech mit einzubeziehen, das ist *sehr* merkwuerdig).

Und jetzt wieder ein paar weniger ernsthafte Themen:

Hab ich schon erwaehnt, dass wir eine neue (non-stick!) Bratpfanne in der flat haben? Spiegeleier, Pfannkuchen, hmm.
Seitdem ich hierbin wird unsere flat langsam aber unaufhaltsam zivilisierter und komfortabler.

Ach ja, in einer der emails *sehr genuesslich* von nasskaltem Wetter in Deutschland gelesen; hier wirds jetzt erst richtig schoen (weil nicht mehr so affenheiss).

Gestern abend mit Johanna und Chatanu in dessen Auto zu la casa gefahren (die sind vorbeigekommen, um unsere 'saecke-mit-von-vergangenen-trainees-zurueckgelassener-kleidung-von-der-niemand-mehr-weiss-wem-sie-gehoert' mitzunehmen und bei ihrer Hilfsorganisation abzuliefern.
War richtig merkwuerdig, mal wieder in einem Auto zu fahren, war die lezten Wochen immer per Rikscha unterwegs, oder hoechstens mal zu siebt in einem Kleinwagen von einer Party zurueck. Federung! Klimaanlage! Radio! Bequeme Sitze! Lautloser Motor!
Dann mit Chatanu ueber Autos geredet, der meinte z.B. dass der opel corsa schon groesse ist als sein maruti, aber halt auch um einiges teurer, dafuer auch mit starkem motor. hatte lange bevor ich hierher kam mal einen artikel in wired ueber die softwarindustrie in bangalore gelesen, in dem von einem opel astra als luxusauto der erfolgreichen die Rede war; hat mich damals gewunder, jetzt ueberhaupt nicht mehr, ein Opel Astra *ist* ein wirklich grosses luxurioeses Traumauto.

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